Sie sind es uns Wert!

Sie sind es uns Wert!

Vor wenigen Tagen ging das Jahr 2020 zu Ende, das uns in seiner Einzigartigkeit wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird und mit all seiner Dramatik die Verletzlichkeit und Verwundbarkeit unserer hochentwickelten Gesellschaft vor Augen geführt hat. 

Noch nie seit dem 2. Weltkrieg vor annähernd 80 Jahren wurde das Vertrauen der Menschen in eine hochmoderne und technisch ausgereifte Welt, die außer durch Kriege durch nichts verletzbar erschien, durch die am 13.03.2020 ausgebrochene Pandemie in seinen Grundfesten so massiv erschüttert.  

Resultierend aus dieser wahrlich weltbewegenden Entwicklung mussten auch wir, als Gemeindebürger*innen, in den letzten Monaten, Einschränkungen und drastische Einschnitte hinnehmen, die ausschließlich dem Erhalt unserer Gesundheit geschuldet waren. So gut wie kein Vereinsleben, keine institutionellen Freizeitaktivitäten für all unsere Gleisdorfer*innen, keine Kulturveranstaltungen, Festivitäten oder Feierlichkeiten bei Präsenzveranstaltungen, keine Reisen und auch fast kein direkter, persönlicher Kontakt von Angesicht zu Angesicht.  

Auch, wenn wir es vielleicht aufgrund unserer Bekümmertheit, alles in unseren Möglichkeiten richtig zu machen und damit unseren Beitrag zum Gelingen dieser Krise beizusteuern, nicht richtig verspürten, so hat dieses zu unserem eigenen gesundheitlichen Schutz verordnete „Abstandhalten“ und „Maskentragen“ auch zu sichtbaren emotionalen Veränderungen in manchen von uns geführt und das soziale Miteinander, ersichtlich im wertschätzendem Sprachgebrauch, abgekühlt und deutlich verhärtet. 

So musste ich beim politischen Diskurs zum Budgetvoranschlag für 2021 erstmals seit meiner Mitarbeit im Gemeinderat, und dem gehöre ich mittlerweile seit 20 Jahren an, zur Kenntnis nehmen, dass unser redliches Bemühen als gewählte verantwortliche Fraktion zur Bewältigung der finanziellen Herausforderungen für unsere Stadt im kommenden Jahr auf Gegenwehr aller Oppositionsparteien, ja sogar strikte Ablehnung, stieß.  

Es ist leider traurige Realität, dass wir alle derzeit eine für uns nie dagewesenen Krise erleben müssen, und es ist daher auch die tragische wirtschaftliche Konsequenz, dass der Stadtgemeinde Gleisdorf durch den Entfall von Kommunalsteuern und Bundessteuern 2021 , am Beginn unserer Berechnungen für den Voranschlag, € 2,6 Millionen weniger für den ordentlichen Haushalt 2021 zur Verfügung stehen wird. Obwohl uns allen bewusst war, dass eine Reduzierung steuerlicher Einnahmen die Folge der wirtschaftlichen Einschränkungen zur Folge haben wird, verursachte uns diese tatsächlich ausgewiesene Summe massives Kopfzerbrechen. Aber gerade in dieser schwierigen Situation ist es dem beherzten Auftreten und dem Verhandlungsgeschick unseres Bürgermeisters mit seinen Kolleg*innen im Nationalrat zu verdanken, und das muss ich einfach bei der überaus kritischen Analyse unseres Budgets 2021 durch die Oppositionspartien hier erwähnen, dass sich diese Summe mit der ausverhandelten bundesweiten Gemeindeförderung halbieren wird. 

Trotz der Tatsache, dass einige Projektvorhaben, die unsere Stadt in seiner dynamischen Entwicklung für die Herausforderungen der Zukunft noch lebenswerter machen werden, etwas aufgeschoben (aber keinesfalls aufgehoben) werden müssen, haben wir uns klar zur weiterhin uneingeschränkten Unterstützung unserer Sport- und Freizeitvereine in Gleisdorf ausgesprochen. Weder die Sportförderung (€ 70.00,-) noch der Sportscheck für unsere Kinder und Jugendlichen (€ 10.000, -) wurden trotz budgetärer Einschränkungen gekürzt. Diese Entscheidung ist ein klares Signal der politisch Verantwortlichen, wie wichtig uns die sinnvolle und gesundheitsfördernde Sport- und Freizeitgestaltung für unsere Gleisdorfer*innen ist. 

Zudem entscheiden wir auch spontan, aufgrund des Lockdowns, in den Wintermonaten den gesamten Indoorbereich der Sauna einer Generalsanierung zu unterziehen, der sich ebenfalls mit einem Investitionsvolumen von € 20.000, – zu Buche schlagen wird. Sobald unser Refugium wieder die Türen öffnen darf, werden unsere Besucher*innen, und das hoffentlich bald, das wunderschönes Ambiente genießen können. 

Ich bitte Sie abschließend, trotz der schwierigen und für uns alle einschränkenden Lebensbedingungen durch die Pandemie, ein Naturereignis, das wir alle nicht wollten, aber dennoch ertragen müssen, den Blick nach vorne zu richten und die positiven Ziele und Ereignisse in den Fokus unserer Betrachtung zu bringen. 

Als gewählte Gemeindevertreter*innen werden wir uns mit aller Kraft weiterhin dafür einsetzen, unsere Stadt, die auch ihre Stadt ist, nach bestem Wissen und mit viel Optimismus in die Zukunft zu entwickeln und mit Ihrer wertvollen Unterstützung noch lebenswerter zu machen. 

Ihr

Bernhard Braunstein