NEWSFLASH aus dem Gemeinderat
Die letzte Gemeinderatssitzung in diesem Jahr war von zahlreichen Beschlüssen gekennzeichnet sowie dem mit Spannung erwarteten Budget-Voranschlag für das kommende Jahr.
Gleich zu Beginn der Sitzung wurden Mitglieder der Gleisdorfer Feuerwehren aus Labuch, Nitscha und Gleisdorf ausgezeichnet. Stellvertretend für alle rund 250 ehrenamtlichen Mitglieder wurde unser Dank und unsere Wertschätzung für Ihren Einsatz ausgesprochen, „der nicht mit Geld aufzuwiegen ist“, so unser Bürgermeister Christoph Stark. Zusätzlich zu den Auszeichnungen wurden Thomas und Ulrike Fröschl für die aktive und erfolgreiche Jugendarbeit geehrt. Ihre Mannschaft konnte heuer einen dreifachen Sieg beim Landesjugendwettbewerb erringen.
Weiters gab es im Bereich der Förderungen eine Veränderung: Vizebürgermeister & Umweltschutzreferent Thomas Reiter berichtete, dass durch die Einführung von Klima- und Steiermarkticket der öffentliche Verkehr bereits von Bund und Land sehr gut gefördert wird. Auch mit SAM engagiert sich unsere Gemeinde für ein gutes Angebot im öffentlichem Verkehr. Deshalb wird unsere bisherige 10%ige Bezuschussung der Verbundkarten ab 1.1. 2022 obsolet. Weiterhin mit 25% bezuschusst wird das Topticket für Schüler, Studenten und Lehrlinge.
Nicht minder spannend wurde über die aktuellsten Entwicklungen im Bereich der Grazer Straße / Schubertgasse / Raabweg referiert. Hier gibt es aus Sicht der Stadt ein enormes Entwicklungspotential, wie Raumordnungsreferent Dr. Wolfgang Weber berichtet. Um hier als Stadt schon heute wichtige Weichen für die Zukunft zu stellen, wurde unter Beiziehung vieler ExpertInnen verschiedenster Fachrichtungen der „Masterplan Grazer Straße“ entwickelt, um so nicht nur bestehende Interessen und Rechte (Industrie- und Gewerbezone) zu sichern, sondern auch auf künftige Projekte von Gewerben und Wohnbau die richtigen Antworten zu haben. An diesem Masterplan werden sich künftig Bebauungsplanungen und Einzelprojekte orientieren können. Damit reagiert die Stadt nicht auf Entwicklungen, sondern agiert im Vorfeld für die Zukunft.
Im Bereich Soziales stellte Sozialstadträtin Philippine Hierzer eine Petition vor, die an das Land Steiermark gerichtet wird. Inhalt dessen ist es, die massiv steigenden Kosten im Bereich Soziales, Behinderten – sowie Kinder- und Jugendhilfe zu senken, da die Belastung in diesem Ausmaß für die Gemeinde Gleisdorf nicht mehr zu tragen ist. „Wir bekennen uns dazu, dass allen Menschen, die Hilfe benötigen auch geholfen wird, aber die enorme Belastung durch die steigenden Aufwendungen kann von den Gemeinden nicht länger getragen werden“, so die Sozialstadträtin Philippine Hierzer und verwies dabei auf die Fakten: Im Sozialhilfeverband Weiz stieg die Sozialhilfeumlage von 16,4 Mio € im Jahr 2015 (das entsprach 17,12% der Finanzkraft) auf 26,5 Mio € im Jahr 2022 (das sind 23,7% der Finanzkraft). Die Erhöhung bedeutet 60% mehr bzw. eine Steigerung der Aufwendungen für die Gemeinde von plus 8,6% pro Jahr.
Neben vielen wichtigen Beschlüssen lag das Augenmerk in dieser Gemeinderatssitzung auf den Budget-Voranschlag 2022, der von Finanzstadträtin Tamara Niederbacher eingebracht wurde. Klar ist: Die Einnahmen der Gemeinde steigen nicht im Ausmaß der Ausgaben, was sich in den wichtigsten Budgetzahlen widerspiegelt: Die Ertragsanteile belaufen sich auf 10,9 Millionen Euro, die Kommunalsteuer auf 5,2 Millionen Euro. Durch Corona sind hier starke Einbrüche zu verzeichnen, die einen prognostizierten Verlust von ca. 1,1-1,5 Millionen Euro ausmachen werden. Wie bereits vorhin erwähnt steigen die Ausgaben, wie zum Beispiel im Sozialhilfeverband massiv an, was uns nicht nur Sorge bereitet, sondern auch zum aktiven Handeln auffordert. Auch im Bereich der Kinderbetreuung steigen die Kosten auf 2,1 Millionen Euro. Für uns ist klar, dass die verminderten Einnahmen und gestiegenen Ausgaben die Budgeterstellung besonders herausfordernd macht. Wichtig anzumerken ist es, dass trotz aller Besonderheiten mit einem ausgeglichenes Budget geplant wird und die nötigen Investitionen, wie zum Beispiel in Straßenbau, Geh- und Radwege, Hochwasserschutz, Hangsicherung und in eine Drehleiter für die Freiwillige Feuerwehr getätigt werden.
Fotocredit: Dominik Kutschera