Liebe Gleisdorferinnen und Gleisdorfer!

Liebe Gleisdorferinnen und Gleisdorfer!

Es ist die zentrale Aufgabe der Politik, darüber nachzudenken, was für eine Gemeinde, das Land, den Staat und seine Menschen gut ist – und dann auch so zu handeln. Das gilt für das große Ganze genauso, wie für kleinere Entscheidungen in den Regionen.

Die Frage, ob das Eislaufen in Gleisdorf heuer zugunsten (oder zulasten) des Energiesparens ausfallen soll, war exakt so eine Frage, die wir aus allen Richtungen beleuchtet und diskutiert haben, haben Szenarien entwickelt und in Alternativen gedacht. Alles vor dem Hintergrund: Was ist gut für unsere Stadt und ihre Menschen.

Am Ende haben wir uns mehrheitlich dafür entschieden, das Eislaufen am Platz zwischen forumKloster und Haus der Musik wieder stattfinden zu lassen. Folgende Gründe haben uns da geleitet:

  1. Alle sind in der gegenwärtigen Zeit angehalten, Energie zu sparen. So natürlich auch Städte und Gemeinden. Wir werden diesem Anspruch auch nachkommen, in dem wir – unter Einbindung der Bevölkerung – z.B. die öffentliche Beleuchtung reduzieren wollen. Von den zu erwarteten Energiekosten der Stadt im Jahr 2023 in der Höhe von rund € 460.000,- ist hier ein Einsparungspotenzial von bis zu 16% möglich.
  2. Wir werden in der heurigen Wintersaison die öffentliche Sauna im Refugium nicht öffnen. Der hier zu erwartende Abgang von rund € 70.000,- fließt den Einsparungen zu.
  3. Unsere Sauna, ein sehr attraktives Angebot, richtet sich vorwiegend an Erwachsene und verzeichnete in den letzten Jahren bei ca. 100 Betriebstagen im Schnitt 5.000 Besucher:innen pro Jahr.
  4. Das Eislaufen, das vor allem von Kindern und Jugendlichen (auch von Kindergärten und Schulen) genutzt wurde, verzeichnete in ca. 60 Betriebstagen im Schnitt 22.000 Besucher:innen und brachte einen Abgang von € 40.000,- mit sich. Die auf Dezember und Jänner beschränkten Betriebszeiten werden diesen Abgang nochmals reduzieren.
  5. Auch alternative Angebote, wie z.B. ein überdachtes Rollerskaten, würden erhebliche Kosten in ähnlicher Höhe wie beim Eislaufen mit sich bringen.

Für uns stand bei der Frage, was gut für die Stadt und ihre Menschen ist, im klaren Vordergrund, unseren Kindern und Jugendlichen in der Winterzeit ein attraktives Sport-, Bewegungs- und freudiges Freizeitangebot stellen zu können. Deshalb: JA zum Kunsteislaufplatz! Ungeachtet dessen werden wir, wenn es die Temperaturen zulassen (was in den letzten Jahren nur an sehr wenigen Tagen der Fall war) den Natureislaufplatz im Stadtpark aufleben lassen.

Mir ist vollkommen bewusst, dass es für diese Entscheidung auch Kritik geben wird. Es ist das Wesen der Politik, alle Faktoren abzuwägen, sie in der überparteilichen Diskussion zu bewerten und dann eine Entscheidung zu treffen. Diese Entscheidung ist gefallen und ich stehe voll und ganz hinter diesem Beschluss.

Ein ganz anderes Projekt, das schon seit mehreren Jahren in Arbeit ist bzw. war, geht nun ins Finale – und ich freue mich darüber sehr! Am 10. Oktober wird das neue Gleisdorf-Buch „Gleisdorf – Zur Geschichte einer oststeirischen Kleinregion“ erscheinen.

Die Autor:innen haben historisches Material aus verschiedenen Archiven gesichtet und wissenschaftlich zueinander in den geschichtlichen Kontext gestellt. Daraus wurde ein umfassendes Druckwerk, das eine tiefgehende zeitgeschichtliche Betrachtung unserer Region ermöglicht. Damit verschaffen wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, einen Mehrwert, oder sogar den „Luxus“ der gebündelten Information an einem einzigen Ort – in diesem Buch, das Sie in der Buchhandlung Plautz oder im Rathaus erwerben können.

Ein Blick auf das Inhaltsverzeichnis macht schnell deutlich, wie viel Wissen hier gebündelt ist und welche wichtigen Beiträge viele Autorinnen und Autoren sowie Lektorat, Layout und Druck geleistet haben. Ihnen allen gebührt hier mein Dank. 

Ich danke an dieser Stelle von ganzem Herzen Dr. Robert F. Hausmann für sein hauptverantwortliches Wirken und Werken und für die Unmenge an Energie, die er in dieses Projekt investiert hat.

Herzliche Grüße!

Christoph Stark