Kultur ist überall!
Wer erinnert sich noch an spontane dörfliche oder nachbarschaftliche Musik- und Tanzveranstaltungen, oft in Verbindung mit traditionellen Bräuchen? SolcherartigeKulturveranstaltungen gab es früher in jedem Dorf, ja sogar nach schwerer täglicher Arbeit. Heute findet die Arbeit oft nicht mehr daheim oder im Ort sondern auswärts statt und ist vom Privatleben getrennt. Es entstanden Festhallen, Vereinsfeiern und „chill out“ Treffen mitZentralisierung in den Ballungsräumen. Die bis dahin übliche familiäre Gasthauskultur am Land kam vielfach unter Druck, verlor so an Bedeutung und wurde zunehmend von Cafés, Pizzerias und Kebap-Ständen abgelöst, die allerdings kaum für abendliche Feiern geeignet sind. Arbeitszeiten, Kostenschere, Personal- und Nachwuchssorgen sind sicherlich in den letzten Jahren die Haupttreiber dieser Entwicklung.
Diesen Strukturwandel haben wir in unserer Gemeinde diskutiert und uns entschieden, die Sitzungen des Kulturausschusses wie des Kulturpaktes vom Rathaus in die regionalen Gasthäuser zu verlagern, damit sie auch deren Mitglieder besser schätzen- und kennenlernen. Dieser symbolische erste Schritt rettet zwar kein Gasthaus, ist aber gesellschaftspolitisch von Bedeutung und erhöht die Aufmerksamkeit.
Dort, wo Menschen ohne Zeitstress und Tagesordnung im Gasthaus spontanzusammenkommen, entstehen Orte und Ideen, die eigene Welt und Lebensqualität zu verbessern und eine uralte Kultur zu pflegen!